Was ist das?
SuPro E.T.  ist eine Klasse im Dragracing. E.T steht dabei nicht für „Extra Terrestrial“, wir haben also nichts mit Außerirdischen zu tun, sondern geben uns ganz den irdischen Freuden des Beschleunigungssports hin.  E.T. steht dabei für die Worte Elapset Time, also die gefahrene Zeit auf der Viertel- oder Achtelmeile.

Die Klassen im Dragracing kann man folgendermaßen kategorisieren:

 

Heads up Klassen (Gleichstart der Teilnehmer, Fahrzeuge in engem Klassenreglement aufgebaut, in der Regel sehr teuer. Z.B. alle FIA EM Klassen, oder die SE). Geld hilft bekanntlich schnell zu machen und um hier zu gewinnen muss man schnell sein, also hilft eine gut gefüllte Portokasse sehr.

Index Klassen, wie z.B. Super Street, Super Gas und Super Comp, dort fährt man nicht nur gegen den Fahrer auf der anderen Bahn, sondern auch gegen einen Klassenindex (10.90 Sek, 9,90 Sek, 8,90 Sek), der nicht unterboten werden darf. Es geht an der Ampel im Gleichstart los, wer als erster im Ziel ist (ohne schneller als der Klassenindex zu sein) hat gewonnen. (CE mal außen vor gelassen). Das hilft den Geldbeutel zu schonen, da man nicht auf Teufel komm raus aufrüsten muss, am Klasenindex ist eh Schluss.

Bracket Klassen. Da sind wir von der Klasse Supro ET zu Hause. Hier wird ein spannender Wettbewerb auch nicht unbedingt durch den größeren Geldbeutel entschieden, sondern durch gute Reaktionszeiten an der Ampel und konstant schnelle Laufzeiten.

 

Hier funktioniert der Wettbewerb folgendermaßen. Unterschiede an Fahrtzeiten der einzelnen Wagen werden mit einer Startvorgabe für den schwächeren Fahrer ausgeglichen. So ist ein fairer und spannender Wettkampf gewährleistet.
In der Praxis: Jeder Fahrer sollte seinen Wagen und die Zeit die er für die 402 Meter benötigt im Griff haben. Die Faktoren  Streckenzustand, Traktion, Wetterbedingungen, Temperaturen, usw. haben Einfluss auf die Laufzeit. Den Dragster so abzustimmen, dass an der Ziellinie immer wieder die gleiche Laufzeit auf den Scoreboards aufleuchtet ist mit der Schlüssel zum Erfolg. Der riesige Vorteil dieser E.T. Klassen ist das der Index nicht von außen vorgegeben ist (Super Klassen), sondern jeder Fahrer sich individuell seinen Index selbst aussucht, so wie er zu seinem Fahrzeug passt. In der Klasse Super Pro E.T. kann der Fahrer seinen Dial-In frei zwischen 6.0 Sekunden und 8.99 Sekunden wählen.


Während des Rennens gibt der Fahrer vor dem Lauf seinen Dial-In bei der Zeitnahme an. Die Unterschiede der beiden Fahrzeuge werden an der Ampel ausgeglichen.
Folgendes Szenario: Fahrzeug A hat den Dial-In von 8 Sekunden und Fahrzeug B den Dial-In von 9 Sekunden. Der Unterschied von einer Sekunde wird so ausgeglichen, dass das langsamere  Fahrzeug B eine Sekunde früher grünes Licht erhält als das schnellere Fahrzeug A. Jetzt kommt es stark auf den Fahrer an. Er muss so optimal wie möglich reagieren, denn die Gewinnerzeit setzt sich aus der tatsächlichen Laufzeit (der E.T.) und der Reaktionszeit (die Zeit die der Fahrer ab dem Aufleuchten des grünen Lichtes bis zum durchbrechen der Startlichtschranke benötigt). Kommen beide Fahrer jetzt genau auf ihren Dial-In im Ziel an entscheidet wer an der Ampel besser war.
Ein Breakout, also ein unterbieten seines Dial-In’s ist nicht zulässig. Wer unterbietet verliert. Unterbieten beide Fahrer, so ist der draußen der  seinen Dial-In weiter unterboten hat.

 

Die Super Pro ET Challenge ist eine Meisterschaft, die seit 2008 ausgefahren wird. Fahrer können auf vorher festgelegten Veranstaltungen Punkte für die Gesamtwertung sammeln. Ziel ist es den Spagat zwischen einer Meisterschaft mit vielen Rennen und der Verträglichkeit mit dem Geldbeutel der Teams herzustellen. Im Idealfall hätten wir 4-5 Rennen in Deutschland, alle Ergebnisse zählen zur Gesamtwertung, der Teilnehmer mit den meisten Punkten gewinnt am Ende. Da wir in Deutschland nicht so viele Rennen zur Verfügung haben, zählen auch Rennen im benachbarten Ausland zur Wertung. 2013 zählen die Rennen in Hockenheim und Bechyne zur Gesamtwertung, ebenso zwei weitere aus einer Anzahl von Veranstaltungen in GB,Swe, NL, die die Fahrer mit der Orga im Vorfeld festgelegt haben. So bleibt der Rennkalender im Rahmen und es kann trotzdem eine spannende Meisterschaft ausgetragen werden.

 

Let’s go racing in 2022.

Markus Münch